Nicht nur die weltweite Rezession, sondern vor allem der Klimawandel, die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und die demografische Entwicklung stellen unseren Planeten, im Wesentlichen aber die Menschheit vor neue existentielle Herausforderungen. Ein Paradigmenwechsel ist längst überfällig, damit wir einen nachhaltigen und damit vernünftigen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen schaffen. Das Thema Zukunft – als Perspektive, die wir bereits heute mit unserem Handeln prägen – bedarf einer grenzübergreifenden Auseinandersetzung auf der Basis unseres anwachsenden Wissens.
Die vierte der bereits im Jahr 2000 gestarteten Projektreihe Overtures bezieht dazu Stellung und ist als offenes Forum zur Erforschung und Entwicklung innovativer und experimenteller Präsentationsformate angelegt. In den Räumen der Glockenbachwerkstatt stellen internationale Künstler ausgesuchte Werke zur Diskussion und erarbeiten mit transdisziplinären Teilnehmern aus Technologie, Wissenschaft, Architektur, Wirtschaft und Politik mögliche zukünftige Szenarien hinsichtlich unserer Ressourcenlimitationen, um eine breitere Öffentlichkeit auf einen Wertewandel in Umwelt und Gesellschaft einzustimmen.  Der zweitägige öffentliche Diskurs im Rahmen des Münchner Klimaherbstes macht den Weg hin zu 'Kulturräumen im postfossilen Zeitalter' erfahrbar.
Welche Rolle kann Kunst in der Debatte um die Kommunizierung des Klimawandels spielen? Welche Werte sind neu zu definieren, zu bewahren oder wiederzuentdecken? Welcher Veränderungsbedarf besteht auf Grund von Ressourcenlimitationen, weit reichenden Konsequenzen ökologischer Veränderungen und Globalisierung? Welche Freiräume werden Innovationen und neuen Ideen in der heutigen Wirtschaft eingeräumt? Wie kann ein nachhaltiger Lebensstil im Hinblick auf zukünftige Generationen aussehen? Welche Versprechen bieten alternative Lebensformen und -bedingungen? Und welche persönliche Verantwortung übernehmen wir für unser Handeln, auf lokaler und auf internationaler Ebene?