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PRESSEMELDUNGEN
WAZ
Gelsenkirchen 18.09.02
Durch
den Bunker läuft eine Wasserader
„Overtures"-Projekt
im gesamten Stadtgebiet: Drei neue Arbeiten sind abgeschlossen
Dunkel
ist es tief unter dem Rathaus in Buer. Man geht durch viele Türen,
vorbei an schartigen Wänden und dumpfen Ecken. Dann ein neuer Raum:
Plötzlich sieht man eine Flussader, einen grünlich
fluoreszierenden Wasserlauf an diesem geschichtsträchtigen Ort. Claudia
Schmacke, Jahrgang 1963, hat den Rathausbunker nach 50-jähriger
Schließung mit der und für die Kunst geöffnet. Ihr Projekt, angeregt
vom heimischen Kunstverein, ist Teil des internationalen „Overtures"-Programms
(die WAZ berichtete), das die Stadt mit Wasserobjekten überzieht.
Claudia Schmacke, schon vor Jahren in Gelsenkirchen präsent, legt einen
künstlichen Bach auf dem Boden des Bunkers an. Ein Meter breit, 30
Meter lang durchzieht das Wasserbett verwinkelte Räume, scheint sie
durch Mauern hindurch zu verbinden. Ein stiller Ort, eine meditative
Kunstidee: Die Künstlerin will dem pulsierenden Stadtlärm einen
Kontrapunkt entgegen setzen. Das ruhige Wasser spiegelt die
Architektursituation, die im Laufe der Jahrzehnte gewachsenen
Stalagtiten und Stalagmiten aus Gips, Sand, Bindemitteln. Licht
wurde für die Aktion gelegt, der Bunker gesäubert, begehbar gemacht:
Für die älteren Bueraner eine Erinnerung an schreckliche Kriegstage?
Gerade wegen dieser historischen Gründe will Claudia Schmacke, die von
einem Stipendium in New York (wo sie den Horror um den Anschlag auf das
World Trade Center erlebte) ins Ruhrgebiet kommt, eine
Erinnerungsstätte schaffen. Eine Antwort auf Düsternis und Beklemmung
„untertage". (Goldbergstraße, geöffnet mi bis fr 17 bis 20 Uhr,
sa 12 bis 15 Uhr, so 14 bis 17 Uhr) Zwei andere Projekte sind fertig:
Künstler aus Simbabwe, Lovemore Kambudzi, 24, und Richard Witikani, 35,
bemalen Fassaden ' im Robinienhof (Blindestr. 5) beziehungsweise am
Bildungszentrum, Ebertstr. 19. In beiden Großformaten wird der Alltag
ihrer Heimat - mit dem Kampf um das lebenswichtige Wasser - beschrieben.
Mahnende Bilder, die appellieren: Geht sparsam mit dem kostbaren Nass
um! Ob die Botschaftankommt? HJL
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