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PRESSEMELDUNGEN
20.9.2002
/ WAZ Gelsenkirchen
Kunst
geht in der Stadt „über Wasser"
Projekt
„Overtures": bis zum 10. Oktober
Bei
Genius Goethe wird man wieder fündig, auch bei diesem Thema: „Das
Wasser rauscht, das Wasser schwoll", heißt es im „Fischer"-
Gedicht. Wie das Nass rauscht und schwillt, demonstriert das stadtweite
Projekt „Overtures". Gelsenwasser finanziert, die Münchner
Agentur „Artcircolo" organisiert und die Gelsenkirchener staunen.
Wie gestern bei der ersten Turmfontäne von St. Urbanus. Die Idee: Wer
am Stand „Gelsenlos" bei einem für diese Aktion
engagierten Arbeitslosen ein Los kauft und einen Gewinn zieht, darf die
imaginäre Spitze des im Krieg zerstörten Turmes mit Wasser
nachzeichnen. Bei der Premiere gestern gab es einige Aufregung um die
Fontänen: Das Wasser, vom Winde verweht, prasselte in die
Fußgängerzone, auf Warenauslagen nieder. Je drei Minuten dauert das
nasse „Spitzen"-Vergnügen, angerichtet von Corbinian Böhm/
Michael Gruber. „Overtures" hält weitere Überraschungen, auch
akustischer Art, im Stadtgebiet bereit. So rauscht und schwillt es durch
Lautsprecher bei Klanginstallationen von Seppo Salminen (Museumspark
Horster Straße) und von Jony Easterby / Geir Jenssen (U-Bahn-Station
Musiktheater sowie in der Hochstraße in Buer). Wer im Bildungszentrum
die Herren und Damentoiletten im 1. Stock aufsuchen muss, sieht sich mit
Fotos von mächtigen Wasserstrahlen konfrontiert (Lazaro Saavedra).
Hoffentlich versiegt angesichts dieses Blickdialoges nicht der eigene
Wasserlauf. Doch wer alle Objekte der rund 20 Künstler aus den Ländern
Finnland, Norwegen, Kuba, Simbabwe, Ukraine und Deutschland zwischen
GE-Süd und -Nord erleben will, muss viel Zeit mitbringen. Eine Reise zu
den Kunststätten gleicht einer Wanderung an einem Wasserweg entlang. Zu
den Haltepunkten zählen u.a. die „Blauen Wasserpunkte" von
Sabine Kammerl (Musiktheater-Fassade), die Wasserrohr-Baustelle am
Heinrich-König-Platz von Erkki Soininnen. Gletschereis aus Norwegen
taut vor sich hin im Hans-Sachs-Haus (Kurt Johannessen), der griechische
Spruch von „panta rhei" (alles fließt) wird von Dan Mihaltianu
mit Videobildern übersetzt (Sparkasse Buer). Die beiden Maler aus
Simbabwe, Lovemore Kambudzi (Robinienhof Blindestr. 5) und Richard
Witikani (Fassade Bildungszentrum, Ebertstr. 19) erinnern an die
Wasserprobleme ihres Kontinents. Helga Griffith baut einen Ort für
Sinneswahrnehmungen im Museum (Kunstverein) auf. - Eine ausliegende
Broschüreinformiert
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